Bullet Journal vs Full Focus Planner

Leben und Arbeiten in einer hybriden Welt

„Das Bessere ist der Feind des Guten“,

Vielleicht begebe ich mich deshalb immer mal wieder von Neuem auf die Suche nach den besten Selbstmanagement-Tools.
Viele Impulse erhalte ich dafür von den Podcastern/ Youtubern wie Tom Solid und sein Paperless Movement1, Thomas Mangold, Ivan Blatter und natürlich Lars Bobach: Es ist gerade sein ohne-task-Manager-Experiment, das vieles bei mir angestoßen hat – wie ich das bisher gemacht habe, durfte ich auf seiner Seite posten: Ich habe mein Mindset dargestellt, das auf einem hybriden System beruht und aus den beiden Pfeilern Nozbe und Full Focus Planner (FFP) besteht.
Mittlerweile hat Lars den FFP auch einmal ausprobiert und ziemlich vernichtend rezensiert. Das Bullet Journal kam bei ihm besser weg.
Im Folgenden werde ich beide Systeme gegenüberstellen; Ähnlichkeiten hervorheben und Unterschiede deutlich machen.

Grundidee BuJo

Das BuJo als rein analoges Tool basiert auf kompletter Anpassbarkeit und Fehlerfreundlichkeit: Die von Ryder Carroll entwickelte Grundstruktur ermutigt den Anwendenden zur Individualisierung und Anpassung an den eigenen workflow: Tatsächlich gibt es ungezählte Blogger und YouTuber, die ihre Ideen zeigen und damit die unendliche Anpassbarkeit des BuJo demonstrieren. Außerdem kann man ins System immer wieder neu einsteigen, da es je eben keine vorgedruckten Seiten gibt, die sonst verschwendet wären, würde man einmal ein paar Tage aussetzen.

Grundidee FFP

Der FFP ist die Umsetzung der Theorien von Michael Hyatt als Planner: Seine Bücher „Living Forward2, „Your Best Year Ever3 und zuletzt „Free To Focus4 sowie seine Podcasts bilden den Nährboden zur korrekten Verwendung des FFP – der zwar auch Freiheiten für die eigene Gestaltung lässt, aber aufgrund seiner vorgegebenen Struktur deutlich eingeschränkter als das BuJo.

Gemeinsamkeiten

Interessanterweise ist es gerade die Grundstruktur, in denen der FFP viele Ähnlichkeiten mit dem BuJo aufweist.
– Das BuJo beginnt mit dem Index – der FFP bietet Indexseiten am Ende.
– Im BuJo folgt nun der Future Log und der jeweilige monthly log – im FFP sind es der „Monthly Calendar“ und die „Rolling Quarters“, die einen Terminüberblick von bis zu 12 Monaten ermöglichen.
– Der Daily Log des BuJo findet sein Äquivalent in den Tages-Seiten des FFP.
Der FFP ist als Quartalsplanner konzipiert – das im BuJo verankerte Konzept des recommitement durch Abschreiben hat also auch im FFP eine tragende Rolle, zumal dies neben der Quartalsnahtstelle zum nächsten FFP im weekly preview Teil wöchentlich gefordert wird.
Bereits hier wird deutlich, dass der FFP wesentlich mehr Strukturen vorgibt als das BuJo – deshalb komme ich nun folgerichtig zu den Unterschieden:

Unterschiede

  • Der FFP hat vorgedruckte Seiten: Das erleichtert das Einrichten bzw. Übertragen, führt aber beim Schludern zur Verschwendung von Seiten. Der FFP ist nicht so fehlerfreundlich und flexibel wie ein BuJo.
  • Der FFP ist exakt für ein Quartal konzipiert – deshalb ist die Anzahl der leeren Seiten notwendigerweise beschränkt.
  • Dafür bietet der FFP eine sichere Selfleadership-Plattform: Er ist die Spitze des Mindsets von Michael Hyatt – und wer das gut findet, der findet im FFP das perfekte Tool vor, das von Hyatt auch noch weiter verbessert und weiterentwickelt wird.
  • Der FFP trainiert mit mir regelrecht gute Angewohnheiten ein: Da unterscheidet sich meine Einschätzung grundlegend von der von Lars Bobach. Was für Lars alles zu viel ist („brauche ich nicht“), das verstehe ich als Training um neue und hilfreiche Gewohnheiten zu erwerben, wie sie vor allem auf den wöchentlichen Preview-Seiten ihren Ausdruck finden.
  • Der FFP ist dezidiert als papierene Ergänzung von digitalem Kalender und Taskmanager konzipiert, während ein BuJo sich auch völlig selbständig führen ließe. Das halte ich für einen prinzipiellen Nachteil des BuJo, denn hybrid ist Trumpf. Ohne Computer geht es nicht mehr – und dann kann ich mich doch mit einem hybriden workflow den besten Seiten beider Welten bedienen. Wie das geht, habe ich am Beispiel der weekly review/ preview hier einmal ausgeführt. Die Grundeinrichtung des BuJo macht hingegen auf mich den Eindruck, als ob es als selbständiges System funktionieren soll, auch als Kalender. Dieses Ansatz halte ich in der heutigen Zeit nur für den zweitbesten.

Meine Entscheidung

Auch wenn mich die Flexibilität des BuJo-Konzepts fasziniert – Peace of mind finde ich eher in den Strukturen des FFP und des hybriden Ansatzes: Ohne digitalem Kalender und Nozbe als digital hub möchte ich nicht meinen Alltag bestreiten. Die Gretchenfrage ist sicher auch, ob man das Denken von Michael Hyatt als hilfreich empfindet.

Wie organisierst du dich in unserer hybriden Welt?

  • Organisierst du dich lieber rein digital – oder analog?
  • Was sind deine Lieblingstools für den hybriden Ansatz?
  • Was denkst du über die Gedanken von Michael Hyatt und seinen Full Focus Planner? Oder ist für dich das Bullet Journal der Weisheit letzter Schluss?
    Ich bin gespannt!

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