Vom Zusammenspiel des Full Focus Journal mit dem Planner von Michael Hyatt
Fast Weihnachten – schon wieder ist ein Jahr vergangen. Und je älter ich werde, desto kürzer fühlt sich dieser Zeitraum an.
Für mich wird es daher immer wichtiger einen Gang herunterzuschalten und zurückzublicken – gerade in diesen ungewöhnlichen pandemischen Zeiten:
– Wie war der vergangene Tag, die vergangene Woche?
– Wie geht es mir mit meinem Leben gerade?
– Was habe ich noch vor mit dem hoffentlich nicht unbedeutenden Rest?
Nach der Wochenplanung soll es nun um die Tagesplanung gehen. Angestoßen durch eine Neuentdeckung im Herbst dieses Jahres:
Neuentdeckung: Journaling
In Umbruchszeiten habe ich früher Tagebuch geschrieben; unstrukturiert, aber täglich. In Ulysses, also digital, meinem Lieblingsschreibprogramm.
Um wirklich runterzukommen schätze ich mittlerweile sehr das Schreiben per Hand. Als echte Wachstumshilfe erlebe ich das Reflektieren zu den täglich gleichen Fragen, die die oben genannten Reflexionsrichtungen abdecken. Und deshalb bin ich wieder beim Full-Focus-Journal (FFJ) von Michael Hyatt gelandet. Derzeit verwende ich noch die erste Auflage, die überarbeitete Version ist aber bereits bestellt!
So sieht mein täglicher Arbeitsablauf damit aus:
Beginn am Abend
– Nachdem ich dort meine Termine aus meinem digitalen Kalender aktualisiert habe, formuliere ich die neuen Daily-Big-Three für den kommenden Tag.Create a Game, that you can win!1
Als Abendritual prägt mich nun der Dreiklang von Meditation, Journaling und Planung für den kommenden Tag.
– Zuerst die Meditation: drunter verstehe ich keine Fantasiereisen oder Entspannungstrainings, sondern das Üben zu Hause zu sein – jetzt und hier auf meiner schwarzen Sitzmatte, auf meinem Sitzkissen.
– Dann das Journaling: Ich schaue dazu zunächst in meinen Full Focus Planner (FFP), der auf der einen Seite meine Termin- und Aufgabenstruktur des aktuellen Tages enthält und auf der rechten Seite alle Notizen, die ich mir dazu gemacht habe. So steige ich in die Frage 1 im FFJ ein: „Was ist heute passiert?“
– Später dann: Was habe ich aus den Lektionen des Lebens an diesem Tag gelernt? Was durch die Podcasts, die ich gehört habe? Durch die Bücher, in denen ich gelesen habe?
– Die letze Frage 8 des FFJ „Was ist nötig, damit ich meine Ziele weiter verfolgen kann?“, leitet schließlich direkt über zur Planung des kommenden Tages im FFP2:
– Schließlich schaue ich in auf die „Next Action List“ meines digitalen Taskmanagers3 Todoist und plane unter „Other Tasks“ eventuell noch zusätzliche Aufgaben, je nachdem, welches Gefühl ich bisher vom morgigen Tag durch die vorherigen Eintragungen gewonnen habe.
– Die Notizseite nutze ich, um mir Wichtiges für morgen zu notieren, wie z. B. die Skizze eines Unterrichtsverlaufs oder wesentliche Punkte für eine Besprechung, die ich präsent haben möchte.
Im Tagesverlauf
Morgens durchlaufe ich meine Morgenroutine und mein Workday Start-up Ritual: FFP – Überprüfen!
Dann überfliege ich die Tagesstruktur und meine Notizen, stelle mich so noch einmal auf den Tag ein.
Im Laufe des Tages kommen Notizen dazu, vielleicht wird der Kalender aufgrund von Terminänderungen nachjustiert, neue Aufgaben notiert – im Prinzip nutze ich ab hier die Tagesseiten des FFP wie die daily pages eines Bullet Journals.
Am Tagesende
Nach der Meditation beginne ich mit der Tagesdoppelseite im FFP – was ist heute passiert? Womit habe ich mich beschäftigt?
– Neue und zeitlich dringende Aufgaben werden, wenn sie am heutigen Tag noch nicht erledigt werden mussten, migriert auf den Folgetag im FFP.
– Andere neue Aufgaben bleiben bis zur Weekly Preview stehen – und wenn sie dann noch wichtig sein sollten, werden sie in den Todoisten übertragen.
Darauf hin erfolgt das Journaling im FFJ, das mir wiederum die Grundlage und Einstimmung gibt auf der nächsten Tagesseite im FFP den morgigen Tag zu designen.
Wirkungen
Mit diesem workflow hatte ich mein letztes Ziel für dieses turbulente Corona-Jahr 2020 gefunden:
Das Einüben von guten Gewohnheiten, die mir helfen trotz aller Turbulenzen
– prospektiv auf den Spuren meiner Ziele zu bleiben und
– Reflektierend die Punkte im Nachhinein zu verbinden, wie Steve Jobs das einmal ausgedrückt hat.
Das möchte ich bis Ende 2020 zur Gewohnheit entwickeln, die jeden meiner Tage beschließt: Mein Tagesabschlussritual. Schon beim ersten Mal habe ich gemerkt, wie viel Klarheit und Ruhe diese gute Stunde in mein Leben bringt. Das motiviert und lässt mich am Ball bleiben – mittlerweile bin ich in der fünften Woche.
Sehr gespannt bin ich nun, welche neuen Impulse das überarbeitete FFJ mit sich bringt!
- M.Hyatt, ↩
- Ich habe auch mal den Pocket-FFP ausprobiert und war zunächst begeistert von der handlichen Größe und dem auf den Seiten eingespartem Platz. Mittlerweile erkenne ich, dass es für mich besser ist mehr Platz und Übersicht und vorgefertigte Struktur bei der Tagesplanung zur Verfügung haben. ↩
- Hier führe ich auch meine Post-Pandemic-List (PPL) ↩