Über Getting Things Done (c)
Biographische Splitter
Aufschreiben!
Wenn es in meinem Kopf zum Durcheinander kommt, und ich mich unruhig und gestresst fühle: Dann raus damit! Beim Schreiben auf ein Stück Papier bringe ich es vor mich. Jetzt sehe ich, was das alles ist, was mich unruhig macht. Durch Aufschreiben, benenne ich meine inneren Dämonen, kann sie jetzt handhaben und mich aktiv mit ihnen auseinandersetzen.
Das mache ich schon so lange ich mich zurück erinnern kann – und ich habe keine Ahnung, wer mir das einmal gezeigt hat. Aber als ich davon im Buch von David Allen gelesen habe, hat das sofort mein Vertrauen in seine Methode geweckt. Durch seine Anregungen konnte ich das, was ich bisher nur sporadisch im Notfall machte, zur regelmäßigen Psychohygienetechnik ausbauen. Ordnen durch Benennen – macht das nicht Gott auch so in der Schöpfungsgeschichte auf den ersten Seiten der Bibel?
Mach es gleich!
Auch die sogenannte "2-Minuten-Regel" kam mir bekannt vor: "Was man gleich erledigen kann, das sollte man gleich erledigen!", sagte ein Vorgesetzter einmal zu mir. Im Nachhinein erkenne ich: Wir waren sogar im richtigen Kontext (wir brauchten Hilfe von seiner Sekretärin), wir hatten Zeit und anscheinend auch die nötige Energie – und genauso schlägt David Allen vor die Aufgaben herauszufiltern, die jetzt dran sind.
So logisch …
Bei vielen anderen Tipps habe ich beim Lesen seines Buches gedacht: "So geht das!" Alles kein Hexenwerk, sondern einfach, klar und praktisch. Da hätte ich auch selbst drauf kommen können … Kam ich aber nicht. Und während meiner Ausbildung hatte mir niemand beigebracht, wie man z.B. eine Ablage führt oder den eigenen Tag strukturiert.
tool agnostisch
So viel Erfahrung in praktisches Wissen umzuwandeln und zu systematisieren – großartig. Getting Things Done (c), kurz GTD, ist eine Art Mindset, das sich auf vielfältigste Art im Leben implementieren lässt – tool agnostisch eben. Ich kann mit dem Anfangen, womit ich eh schon arbeite, ob PC oder ganz analog, oder eben hybrid.
Sabri Eryigit bei Anita Weiß
Am 5.September 2022 habe ich nicht nur mit der "Zeitplanerin" Anita Weiß über hybride Selbstorganisation mit PC und Papier gepodcastet. Wir haben auch GTD gestreift. Und nun wird sie sich am 3.Oktober 2022 mit Sabri Eryigit unterhalten, dem Mitgründer der Next Action Partners, also der Firma, die autorisiert ist David Allens Gedanken in Deutschland weiterzugeben.
Ich habe bei Sabri und seinen Kollegen GTD-Workshops besucht und freue mich deshalb sehr auf dieses Gespräch. Denn auch nach vielen Jahren GTD wird es sicher viele neue Anregungen auch für meine Selbstorganisationspraxis geben und unkonventionelle Sichtweisen noch oben drauf ????.
Kommentare
Eine Antwort zu „Da hätte ich auch selbst drauf kommen können …“
Lustig, dass Du das vorstellst. Ich habe GTD von David Allen benutzt, als ich gearbeitet habe, und fand es ziemlich gut. Die einzige Gefahr bei mir besteht darin, dass Schritt 3, Organisieren, für mich eher bedeutete, etwas für einen regnerischen Tag beiseite zu legen, und dieser Ordner wurde ziemlich dick. Glücklicherweise bemerkte ich meinen Fehler recht schnell und reduzierte den Platz, den ich hatte, was mich dazu brachte, entweder zu entsorgen oder zu bearbeiten, anstatt zu sammeln.